Am
28. Januar 1956 fand in Dortmund im Lokal " Die Laterne"
die Gründungsversammlung der Künstlervereinigung "Dortmunder
Gruppe" statt, in der der Maler Harry Breuer zum ersten und der
Maler und Grafiker Harry Fränkel zum stellvertretenden Vorsitzenden
gewählt wurden .
Die
Eintragung der "Dortmunder Gruppe e.V." in das
Vereinsregister des Amtsgerichts Dortmund unter der Nr.1060 erfolgte
am 22. März 1956. Weitere Mitbegründer der Gruppe waren der Maler
Erich Ludwig, die Malerin Lieselotte Minners-Weise, die Maler und
Gafiker Otto Bahrenburg, Otto-Karl Berghoff, Wilhelm Kronfeld und die
Bildhauerin Isolde Plum. Ein Vorläufer der "Dortmunder
Gruppe" war die
"Dortmunder Künstlervereinigung"
Anfang der zwanziger Jahre . Der "Reinoldushof" am
Hansaplatz war zu der Zeit eine wichtige Ausstellungsstätte für
Werke der Bildenden Kunst in Dortmund. So nahm die "Dortmunder
Künstlervereinigung" 1924 an der dort durchgeführten
Ausstellung des Vereins "Westfälische Künstler und
Kunstfreunde" teil, an welcher auch der 76jährige Christian
Rohlfs und der Hörder Bildhauer Bernhard Hoetger beteiligt
waren. Kurz nach Beginn des Dritten Reiches löste sich die
"Dortmunder Künstlervereinigung" 1934 während einer
Generalversammlung auf, weil sich die Mitglieder mit dem Diktat der
Naziherrschaft nicht einverstanden erklären wollten . Nach dem
Krieg, nach Zensur, nach Gewaltherrschaft mit Ausgrenzungen,
Malverboten und Zerstörungen von Kunstwerken, insbesondere der
Avantgarde, galt es zurückzufinden zu den verschütteten Anfängen
der Moderne. Dies vollzog sich in einem längeren Prozeß, der 1956
zur Gründung der " Dortmunder Gruppe" führte . Große
öffentliche Resonanz erfuhr die Gruppe mit ihrer ersten
Jahresausstellung 1957 im damals neuen Nachkriegsmuseum für Moderne
Kunst, dem Museum am Ostwall. Seit dem sieht die Dortmunder Gruppe es
als eine ihrer zentralen Aufgaben an, die Kontakte zu Künstlern und
Künstlergruppen im In- und Ausland zu stärken. Insbesondere die
Kontakte mit den Dortmunder Partnerstädten werden von der Gruppe
gepflegt, um die Lebendigkeit der kulturellen Vielfalt der Region
weit über Europa hinaus bekannt zu machen. Gasteinladungen und der
Austausch von Ausstellungsprojekten führten die Kulturbotschafter
der Dortmunder Gruppe während ihres 53- jährigen Bestehens unter
anderem nach:
- FRANKREICH, Amiens 1958
-
SCHWEDEN, Västeras & zehn weitere Städte 1959
-
SCHWEDEN, Västeras & Örebo 1962
-
DÄNEMARK, Odense 1963
-
FRANKREICH, Amiens 1965
-
GB, LEEDS 1966
-
FRANKREICH, Amiens 1967
-
FRANKREICH, Amiens 1969
-
DÄNEMARK, Glostrup, Kopenhagen, Slagelse & Odense 1972
-
FRANKREICH, Amiens 1974
-
UdSSR, Rostow & Tiflies 1976
-
HOLLAND, Bergen 1976
-
DÄNEMARK, Svendborg 1976
-
Wanderausstellung "Zehn Grafiker" 1976 -1980
HOLLAND,
GRIECHENLAND, DÄNEMARK, FRANKREICH, POLEN, UNGARN,
ENGLAND,
JUGOSLAWIEN, ÖSTEREICH, RUMÄNIEN
-
ÖSTERREICH, Linz 1977
-
SPANIEN, Barcelona 1978
-
USA, Buffalo 1978
-
ÖSTERREICH,Krems 1979
-
HOLLAND, Bergen 1982
-
DÄNEMARK, Odense 1983
-
UdSSR, Rostow am Don 1984
-
USA, Buffalo 1985
-
ISRAEL, Netania 1985
-
DÄNEMARK, Odense 1987
-
LETTLAND, Riga 1994
-
RUMÄNIEN, Brasov 1997
-
TRANSSILVANIEN, Bran 1998
-
GB, Leeds 1999
-
LITAUEN, Vilnius & Kaunas 2000
-
GB, Leeds 2001
-
HOLLAND, Bergen 2001
-
FRANKREICH, Le Havre 2003
-
SERBIEN/MONTENEGRO. Novi Sad 2005
-
SERBIEN/MONTENEGRO. Novi Sad, FLAGGEN- FESTIVAL 2005
-
SERBIEN/MONTENEGRO. Novi Sad, FLAGGEN- FESTIVAL 2006
-
GB, Leeds 2009
Viele
weitere erfolgreiche Ausstellungen in- und außerhalb der Stadt
weckten das kulturelle Interesse der Dortmunder und auch der
westfälischen Bevölkerung an der bildenden Kunst unserer
Partnerstädte und anderen Gastländern. Diese grenzübergreifenden
Interaktionen fördern den Dialog der Kulturen für ein friedvolles
Miteinander jenseits aller wirtschaftlicher Interessen. Weiterhin
sehen wir es als unsere Verpflichtung an, junge Künstlerinnen und
Künstler zu fördern und durch das Angebot einer Mitgliedschaft in
der Dortmunder Gruppe eine permanente Regeneration des
Mitgliederkreises zu bewirken. Wesentlich für unsere ehrenamtlichen
Aktivitäten ist es vor allem, die Bedeutung und soziale
Notwendigkeit bildender Kunst als einen wichtigen Teil unserer Kultur
in das Bewusstsein der Gesellschaft zu verankern.
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